Es ist ja bekannt, dass bei der Seilzugangstechnik immer auf die Redundanz geachtet werden muss: 2 Anschlagpunkte, 1 Sicherungs- und 1 Tragsystem oder 2 Tragsysteme. Aber was ist mit dem Gurt? Hört da die Redundanz auf?
Bei der Anwendung der Seilzugangstechnik wird die Zentralöse mit dem Abseilgerät und die Brustöse mit dem Sicherungsgerät verbunden. Das sind zwei verschiedene Ösen, also redundant. Es gibt aber Techniken, bei denen die Sache anders aussieht: zum Beispiel beim Traversieren von Punkt zu Punkt, bei dem beide Tragsysteme mit der Zentralöse verbunden sind oder bei der Rettung, bei der beide Verbindungen zur verunfallten Person in die Brustöse eingehängt werden. Das sind begründete Ausnahmefälle, bei denen die Redundanz am Gurt des Anwenders endet.
Da beim FISAT immer wieder Fragen zum Thema Redundanz am Gurt eingehen, veröffentlicht der Verband dazu eine Stellungnahme, in der die Gurtösen eines zertifizierten Gurtes als strukturell sichere Bauteile definiert werden – in den vergangenen 20 Jahren wurde kein Fall bekannt, in dem die Ösen versagt haben. Aber Achtung: Komponenten, die nicht nach Herstellerangaben an den Gurt angebaut und verwendet werden, gelten nicht als strukturell sichere Bauteile!
Quelle: Fachverband FISAT e.V.